Marktanalyse zur Unterstützung der Aktienanalyse

Die Börsensoftware SHAREholder unterstützt mittels der Marktanalyse hinsichtlich einer geopolitischen, makroökonomischen und technischen globalen Marktbild-Einschätzung. Es geht damit über die Aktienanalyse mittels Charttechnik hinaus. Es erfordert aber die Bildung einer eigenen Meinung zum Markt und den möglichen Chancen/Risiken abseits eines einzelnen Chart-Bildes. Dabei werden Chancen und Risiken auch visuell in den jeweiligen Größen sichtbar und abgebildet. Es lässt sich leicht so ein Gesamtbild zur eigenen Marktprognose bilden per Klick.

Börsensoftware zur globalen Marktanalyse und Marktbetrachtung

In seinem Buch „Neuland des Denkens“ aus dem Jahr 1984 beschreibt Frederic Vester das Experiment  „Die Lehren von Tanaland“ des Psychologen Dietrich Dörner aus dem Jahr 1975 (!). Der erfand eine fiktive afrikanische Region namens "Tanaland" und fütterte einen Computer mit deren wichtigsten Daten, die den tatsächlichen Umweltbedingungen afrikanischer Regionen entnommen waren. Dann betraute er zwölf Experten unterschiedlicher Fachrichtungen mit der Aufgabe ... das Ergebnis war fatal: Statt die beabsichtigte Verbesserung der Lebensumstände herbeizuführen, traten nach kurzfristigen Aufschwüngen Katastrophen und Hungersnöte auf ...

Dörner filterte die sechs wichtigsten Strategiefehler heraus, die zum Versagen in Tanaland wesentlich beitrugen – und deren Parallelen zur aktuellen Euro-Wirtschafts-Banken-Systemkrise unübersehbar sind:

  • 1. Reparaturdienstverhalten: Das System wird analysiert bis ein Missstand gefunden und sogleich beseitigt wird. Dann wird der nächste gesucht... Wie bei einem Anfänger im Schachspiel geschieht die Planung ohne große Linie. 
  • 2. Beschränkung auf Ausschnitte der Gesamtsituation: Wir sammeln zwar große Datenmengen in enormen Listen die jedoch kaum Beziehungen berücksichtigen. Dadurch bleibt die Dynamik des Systems unerkannt.
  • 3. Einseitige Schwerpunktbildung: Man versteift sich auf einen Schwerpunkt, der als richtig erkannt wurde, dadurch bleiben andere gravierende Konsequenzen komplett außen vor.
  • 4. Unbeachtete Nebenwirkungen: Im linear-kausalen Denken gefangen, geht man bei der Suche nach Verbesserungen sehr "zielstrebig" vor, ohne Verzweigungen und Nebenwirkungen Beachtung zu schenken.
  • 5. Übersteuerung: Häufig wird zunächst sehr zögernd vorgegangen. Wenn sich dann im System nichts "tut" greift man kräftig ein, um bei der ersten unbeabsichtigten Rückwirkung wieder komplett zu bremsen, ähnlich wie bei der Einstellung der Wassertemperatur beim Duschen. 
  • 6. Tendenz zu autoritärem Verhalten: Der Glaube das System durchschaut zu haben (üblicherweise Expertentum genannt;-) führt zum Diktatorverhalten, das jedoch für komplexe Systeme völlig ungeeignet ist. Für diese ist ein "anschmiegsames" Verhalten, welches mit dem Strom schwimmend verändert, am wirkungsvollsten.

Das Experiment hat Relevanz auch für einen Trader. Oft wird versucht den Markt mit Fundamentalanalyse und Charttechnik einseitig zu analysieren, oftmals versucht man sich sogar in einer Zeiteinheit mit einem Indikator zu erfassen und daraus einfache Antworten zu finden. Fern&Nebenwirkungen werden dabei nicht berücksichtigt, auch erfolgt oftmals überhaupt keine Analyse mehr der vorliegenden Situation. Es wird stur an einer Methodik festgehalten und somit eine Einzellösung gesucht. Die Frage ist jedoch, wie Zusammenhänge in den Dimensionen Zeit & Kurs aufgeschlüsselt werden können, um ein Gesamtbild zu entwickeln, was alle aus persönlicher Einschätzung heraus relevanten Faktoren berücksichtigt. SHAREholder als Börsensoftware versucht dabei mit einer völlig frei konfigurierbaren Matrix mit Gewichtungswert, einer Positiv/Negativ/Neutral-Einschätzung unterschiedliche Faktoren zusammenzubringen. Der Anleger selbst bestimmt dabei dessen Ausgestaltung. Es wird dabei eine Gesamtbewertung in % (oben links) errechnet, die auf den zuvor eingestellten Faktoren basiert. 

Es wird dabei bewusst nicht versucht komplizierte mathematische Modelle mit Kausalketten und verzögerten Ursache-Wirkungs-Modellen aufzubauen, sondern versucht mit einfachen Mitteln sich einen komplexen Überblick zu verschaffen ohne in eine ohnehin nicht auflösbare Marktformel zu gießen und eine Überplanung vorzunehmen. Die Abhängigkeit von externen Analysen und Meinungen soll vermieden werden und ein eigenes Gesamtbild erzeugt werden, das beherrschbar in der Komplexität und Nutzung ist.

Zur Nutzung der Matrix müssen in der oberen Ribbon-Leiste die Details zur aktuellen Markierung eines Einflussfaktors eingegeben werden. Die Struktur und Gewichtung ist dabei völlig frei wählbar. Das obere Bild ist damit nur als ein Beispiel zu verstehen.